Whiskyregionen

 

Die regionalen Gegebenheiten sind ein entscheidender Faktor in der Herstellung des Schottischen Whiskys. Dabei spielt sowohl die Herkunft der Rohstoffe wie Gerste und Wasser aber auch die Umstände der Lagerung eine tragende Rolle bei der Entwicklung jedes Maltaromas. Malts aus einer Region besitzen oft Eigenschaften die sie Teils deutlich von denen anderer Gebiete unterscheiden.

Highlands:

Die Highlands bilden den grössten  Teil Schottlands, welcher in Bezug auf den Whisky noch in weitere Regionen unterteilt wird. Das Gebiet rund um den Fluss Spey (Speyside) beherbergt die grösste Ansammlung an Brennereien ganz Schottlands. Aufgrund dieser Masse an Destillerien gibt es trotz der relativ räumlichen Dichte noch viele Geschmacksvariationen. Einige davon gelten als sehr frisch und rein mit Kräuteraroma und etwas Rauchigkeit, andere wiederum werden von der Süsse des Sherrys dominiert. Alles in allem ist Speyside die klassische Whiskyregion. Im westlichen Teil der Highlands gibt es nur sehr wenige, verstreut liegende Brennereien deren Malts, was die zunehmende Torfigkeit betrifft, die Annäherung an den Atlantik erkennen lassen. Am nördlichsten Ende der Highlands befindet sich die Inselgruppe der Orkneys, auf denen zwei Brennereien in einem sehr rauhen Klima ihren Whisky produzieren. Beide Hersteller erzeugen einen sehr würzigen, geschmackvollen Malt mit deutlichen Anklängen von Heidekraut und einer Prise Torf. Dabei gilt für mich der Highland Park, und ich glaube nicht nur für mich, als einer der besten Single Malts überhaupt. Im Rest der Highlands existieren noch eine Fülle von Maltwhiskydestillerien die sich wegen ihrer Ausdehnung über das gesamte Gebiet und der grossen Anzahl nicht eindeutig Charakterisieren lassen. Neben den Okneys existieren an der Atlantikküste noch einige Brennereien auf den Inseln Arran, Skye, Mull und Jura, von denen der auf  Skye hergestellte Talisker wohl der bekannteste ist.

Campeltown:

Geographisch zu den West-Highlands gehörend stellt die Stadt Campeltown doch eine eigene Whiskyregion dar. Von den früher dreissig hier arbeitenden Brennereien sind inzwischen nur noch zwei übriggeblieben. Davon produziert Sprinbank neben ihren eigenen Malts noch die der bereits geschlossenen Longrowdestillerie. Eine sehr starke Eigenschaft der Campeltown-Whiskys ist ihre ausgeprägte Salznote, wobei der Sprinbank noch ein deutliches Sherry- (ab 12 Jahre) oder Kokosaroma (bei den älteren Jahrgängen) zeigt.

Islay:

Die Inseln der westlichen Küste Schottlands bilden nach Speyside den bedeutendsten Teil der Schottischen Whiskyregionen. Die Malts von Islay trennen hier den echten Whiskyliebhaber vom zweimal im Jahr Cola mit Jim Beam-Trinker. Besonders die Single Malts der Südküste besitzen einen Geschmack nach Seetang, Salz und kräftig Torf, der den Maltkenner in’s Schwärmen geraten lässt, einen Anfänger jedoch verschrecken wird. Je weiter wir auf Islay nach Norden kommen um so weniger extrem werden die Charaktereigenschaften der Whiskys, so zeigt z.B. der Bunnahabhain kaum noch ein Torfaroma.

Lowlands:

Die Lowlands sind von allen Gebieten Schottlands das mit der grössten Bevölkerungsdichte. Single Malt Whiskys aus den Lowlands gelten in aller Regel als sehr leicht, etwas süsslich und mit grasigen Aromen. Diese feinen Charaktere begründen sich in der milderen Witterung, aber auch in der verbreiteten Dreifachdestillation die ein weniger geschmacksintensives und öliges Destillat ergibt. Da es hier nur noch sehr wenige Maltbrennereien gibt, spielen sie grösstenteils eine sehr untergeordnete Rolle. Obwohl einigen Whiskykennern die Lowlandmalts zu wenig Geschmacksfülle besitzen haben sie doch ihren eigenen Stil und verdienen ebenso gekostet zu werden wie wuchtiger Ardbeg.